inneres Kind
inneres Kind

Zum Begriff des "inneren Kindes"
Arbeit mit dem inneren Kind
Ausgangsvorstellung der therapeutischen Arbeit
Ablehnende Haltung gegenüber dem inneren Kind
Zielvorstellung der therapeutischen Arbeit
Idealvorstellung der inneren Verbindung
Das Innere Kind in der Psychotherapie
Kontraindikationen
Effektivität

Online-Texte

Links
Literatur



Zum Begriff des "inneren Kindes"
Das „Innere Kind“ gehört zu einer modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten, welche u.a. auch durch Bücher von John Bradshaw und Erika Chopich/ Margaret Paul bekannt wurden.

Der Begriff des "inneren Kindes" bezeichnet und symbolisiert - nebst dem ICH, dem "gescheiten" erwachsenen Hirn, mit dem sich Erwachsene meist stark identifizieren - den Aspekt des "eigenen, inneren Kindes", welches jeder von uns in sich hat, und die im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen, Wünsche, Sehnsüchte, Enttäuschungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit.
Hierzu gehört das ganze Spektrum intensiver Gefühle, wie unbändige Freude, abgrundtiefer Schmerz, Glück und Traurigkeit, Intuition und …Neugierde, Gefühle von Verlassenheit, Angst oder Wut.
Das Innere Kind umfasst alles innerhalb des Bereiches von Sein, Fühlen und Erleben, welches speziellen Gehirnarealen zugeordnet wird.[1 / S. 20/21]

Die Arbeit mit dem inneren Kind funktioniert nach dem Prinzip der beabsichtigten, bewussten, therapeutischen Ich-Spaltung zwischen dem beobachtenden, reflektierenden inneren Erwachsenen Ich und dem erlebenden inneren Kind.[2 / S. 196]

In der modellhaften Vorstellung eines inneren Kindes, die in der psychotherapeutischen Arbeit eingesetzt wird, „übersetzen“ als Psychotherapeut und Wegbegleiter tiefenpsychologische und psychoanalytische theoretische Annahmen in eine für den interessierten Laien verständliche Sprache.
Solche vereinfachte, zum Teil populärwissenschaftliche Darstellung beabsichtigt nicht, die komplexe und konfliktorientierte Differenziertheit psychodynamischer Theorien darzustellen. Sie bietet jedoch eine verständliche, nachvollziehbare und handhabbare Beschreibung innerer Prozesse, welche dem Patienten ermöglicht, tiefenpsychologische Erkenntnisse in gewissem Maße für sich selbst zu nutzen und in Kontakt mit diesem "inneren Kind" zu kommen.

Unabhängig voneinander und aufeinander aufbauend haben sich seit den 90er Jahren verschiedene Ansätze der „Inneren-Kind-Arbeit“ entwickelt und in unterschiedlichen therapeutischen Verfahren manifestiert.
Die Vorstellung des „Inneren Kindes“ wird je nach Therapieform mit unterschiedlichen anderen inneren Elementen verbunden, wie beispielsweise: „Innerer Erwachsener“, „Innerer Regisseur“, „Hilfreiche Wesen“, „guter, sicherer Ort“.

Gemeinsames Ziel dieser Ansätze ist es, seelische Wunden aus der Vergangenheit und Gegenwart zu heilen, falsche oder dysfunktionale Glaubensmuster/Lebensmuster zu erkennen, Probleme selbstverantwortlich und selbstkompetent zu lösen sowie liebevollen Umgang mit sich selbst und anderen zu bewirken. [1]

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Arbeit mit dem inneren Kind
In der Arbeit mit dem inneren Kind wird davon ausgegangen, dass ein Mensch, der als Kind wenig Liebe und Anerkennung erfahren hat und häufig durch Missachtung, Liebesentzug, Verlassenwerden oder Entwertung verletzt wurde, in seinem Selbstwertgefühl beschädigt wurde und dann als Erwachsener ein unangemessen großes Verlangen nach Zuwendung durch andere Menschen entwickelt und, dass bei einem solchen Menschen schon wenig Kritik alte Kindheitsverletzungen aktualisieren kann und er dadurch übermäßig kränkbar ist.

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Ausgangsvorstellung der therapeutischen Arbeit
Hat das Kind in der Vergangenheit viel Schmerz oder Traumatisierungen erlebt, wird es möglicherweise vom inneren Erwachsenen abgetrennt. Der Erwachsene will sich damit schützen, den Schmerz des Kindes zu fühlen und lehnt es ab, die Verantwortung für es zu übernehmen. Er möchte die eigene Hilflosigkeit und Ausgeliefertheit nicht spüren oder fühlt sich überfordert, das Kind zu versorgen. So haben viele Menschen beim Heranwachsen gelernt, den Zugang zu ihrem Inneren Kind zu drosseln oder abzuschneiden, um bestimmte Gefühle nicht mehr fühlen zu müssen. Das Problem entsteht, weil es nicht möglich ist, nur die schlimmen Gefühle auszuklammern, sondern gleichzeitig der Zugang zu den positiven Gefühlen versperrt wird.

Das abgelehnte Kind empfindet sich dann als unzulänglich, schlecht, nicht liebenswert und entwickelt intensive Gefühle von Schuld und Scham. Es lernt, sich davor zu fürchten, dass die Menschen es verlassen und zurückweisen. Dieses „ungeliebte Kind“ lebt in der ständigen Erwartung zurückgewiesen zu werden und projiziert diese Erwartung auf andere Menschen, unterstellt ihnen, es permanent abzulehnen. So kann beispielsweise geringfügige Kritik durch den Partner panische Angst auslösen, weil das innere Kind diese Kritik mit altbekannten Gefühlen von Angst vor Strafe und Zurückweisung verbindet, und eine an sich harmlose Situation kann unangemessen eskalieren.

Der „lieblose Erwachse“, der das Kind nicht annimmt, verhält sich so, wie unsere Eltern oder andere Bezugspersonen uns geprägt haben. Er handelt nach falschen Glaubensmustern/Widerstandsmustern zum inneren Kind, sie können beispielsweise heißen:

* Ich kann mich selbst nicht glücklich machen, andere können das besser als ich.
* Andere sind für meine Gefühle verantwortlich und ich bin für ihre verantwortlich.
* Ich wäre egoistisch und falsch, wenn ich mich selbst glücklich machte.
* Im Grunde meines Wesens bin ich schlecht.
* Am besten ist es, Bedürfnisse nach Liebe und Zuwendung wegzuschieben.

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Ablehnende Haltung gegenüber dem inneren Kind
Chopich und Paul betrachten eine ablehnende Haltung gegenüber der Arbeit mit dem inneren Kind als Widerstand in einem ähnlichen Sinne wie die klassische Psychoanalyse Widerstände versteht. Sie glauben, dass sich in der Ablehnung der Arbeit mit dem inneren Kind eine frühere real erfahrene Ablehnung des Kindes spiegelt und dass sich das in Aussagen wie diesen ausdrückt:

* In mir gibt es kein inneres Kind, andere haben es vielleicht, ich aber nicht.
* Niemand an meinem Arbeitsplatz würde mich noch respektieren, wenn ich kindlich wäre.
* Ich werde nie etwas zustande bringen, wenn ich das Kind in mir rauslasse.
* Ich kann dem Kind nicht vertrauen, es wird mir nur Ärger machen.
* Wenn ich mich meinem Kind öffne, werde ich die Kontrolle über mein Leben verlieren..

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Zielvorstellung der therapeutischen Arbeit
Das Ziel einer Therapie ist, eine liebevolle innere Verbindung zwischen dem Inneren Kind und dem liebevollen Erwachsenen herzustellen um (wieder) Zugang zu tiefen Quellen der Freude, Wahrnehmung und Intuition zu erlangen.

Es ist nötig, dass der innere Erwachsene sich dafür entscheidet, das Kind anzunehmen und sich mit seiner „inneren Wahrheit“ zu verbinden. Sie ist für den Erwachsenen eine Orientierung dabei, die falschen Glaubensmuster zu beseitigen und bessere Glaubenssätze zu finden, nach denen er leben möchte. Wenn das Kind angenommen wird, können solche guten Glaubenssätze heißen:

* Ich bin selbst verantwortlich für mein Glück.
* Ich bin bereit, meine Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen.
* Ich bin offen für Neues und Veränderungen in meinem Leben.
* Ich bin stark genug, für mich selbst zu sorgen und für mein Wohlgefühl die Verantwortung zu übernehmen.
* Ich darf neugierig sein und verspielt, albern und spontan, lebendig und sensibel.

Mit der Übernahme der Selbstverantwortung wird der Mensch mehr und mehr unabhängig von der Meinung und dem Wohlwollen anderer, was nicht bedeutet, dass er sich über Zuwendung anderer nicht mehr erfreut. Jedoch erkennt er, dass er weder körperlich noch seelisch umkommt, wenn eine Lebenssituation es nötig macht, dass er für sein Wohlergehen selbst sorgen muss.

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Idealvorstellung der inneren Verbindung
Steht der Mensch mit seinem Inneren Kind in einer liebevollen Verbindung, erlebt er das ganze Leben anders: Er fühlt sich liebevoll mit den Menschen und mit der gesamten Natur verbunden, weil er mit sich selbst verbunden ist. Diese innere Verbindung ist eine große Kraftquelle, und stellt eine Ressource dar.

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Das Innere Kind in der Psychotherapie
Die konzeptionelle Vorstellung eines inneren Kindes als Anteil der Persönlichkeit wird in vielen Psychotherapierichtungen genutzt und war schon in Freuds psychoanalytischen Theorien implizit angelegt, wurde aber lange Zeit nicht so benannt. Das Modell vom Inneren Kind findet unter anderem in folgenden therapeutischen Richtungen Anwendung:

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Kontraindikation
Die Arbeit mit dem Inneren Kind ist eine Form der aufdeckenden Psychotherapie. Sie setzt eine gewisse Stabilität des Patienten zur Bearbeitung voraus und sollte nur mit Begleitung durch einen ausgebildeten Psychotherapeuten im geschützten therapeutischen Rahmen durchgeführt werden.

Bei Patienten mit der Tendenz zu Fragmentierung ist fraglich, ob durch die Arbeit mit inneren Anteilen mehr Ganzheitlichkeit erreicht werden kann. Es besteht vielmehr ein Risiko, die Fragmentierung noch weiter zu verstärken.

Um mit dem Inneren-Kind Ansatz im Rahmen einer Ego-State-Therapie arbeiten zu können, ist ein hinreichend stabiles Ich nötig: Der Mensch muss im Alltag einigermaßen kompetent als Erwachsener agieren können. Das bedeutet nicht, dass das Kind schon von einem befähigten inneren Erwachsenen versorgt wird, dies ist durch imaginäre innere Helferwesen möglich. Jedoch eine Bearbeitung von Kindheitsproblemen ohne vorherige Bewältigung aktueller Probleme, beispielsweise mit sozialpsychiatrischen Hilfen im Alltagsbereich, könnte eine zu große Belastung darstellen und die Aufmerksamkeit bliebe durch die Aktualkonflikte gebunden.[4] S. 123 Ebenso ist es nötig, zunächst an den Alltagssituationen zu arbeiten und Ressourcen zu aktivieren, wenn die Arbeit mit dem inneren Kind so viel traumatisches Material aktivieren könnte, dass es den Menschen arbeitsunfähig machen würde.

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Effektivität
Die therapeutische Arbeit mit dem Inneren-Kind-Ansatz hat sich als sehr effektiv erwiesen. Wenn sich Patienten mit dieser Arbeit vertraut machen können, führt dies zu einem erheblichen Zuwachs an Selbstberuhigungskompetenz.[4] S. 127

Es fällt auf, wie schnell sich Menschen verändern, wenn sie mit dem inneren Kind arbeiten. Diese Veränderung ist sehr tiefgreifend und setzt ein hohes Maß an Kraft und Kreativität frei, wenn die Wunden der Vergangenheit geheilt sind.

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Online-Texte
http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

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Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

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Literatur

E. Chopich, M. Paul: Das Arbeitsbuch. Zur Aussöhnung mit dem inneren Kind. Ullstein Verlag, Berlin
(S. 20/21)

J. Young, J. Klosko, M. Weishaar: Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Junfermann, Paderborn
(S. 196)
J.Bradshaw (1994): Das Kind in uns. Wie finde ich zu mir selbst. Verlagsgruppe Droemer Knaur

       
                 
       
                 
             

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